Togo-Aktionstag der NaturFreunde Karlsruhe am 26. 10. 24
Nachdem die Euphorie der Togo Reise 2023 verklungen ist, geht es bei der OG Karlsruhe nun darum, das Brunnenbau-Projekt konkret und nachhaltig anzugehen, das heißt sich selbst zu organisieren und geeignete machbare Projekte gemeinsam mit dem Partner „Case Togo“ zu finden. „Man könnte oder man sollte ist vorbei, wir fangen nun an“, so Bruno Braun von der Ortsgruppe.
Am 26. September um 10 Uhr veranstaltet die OG daher einen Aktionstag im Albhäusle, um das Netzwerk weiter auszubauen. Es wird togolesisch gekocht, am afrikanischen Hochbeet gearbeitet und gemeinsam an der Gestaltung eines Info- und Verkaufsstandes gearbeitet. Andere Ortsgruppen und Einzelpersonen sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen und können gerne mit der OG Kontakt aufnehmen:
Ausstellung „Die Frauen von Bekhar“ in Göppingen
Im Rahmen der interkulturellen Wochen wird die Ausstellung „Die Frauen von Bekhar“ vier Wochen lang in der Stadtkirche in Göppingen zu sehen sein. Die Ausstellung wurde am 28. September feierlich eröffnet. Ursel Georg, Mitglied im Landesvorstand Baden und im Fachbereich GLOBAL, präsentierte Aktuelles vom Umwelt- und Ausbildungszentrum in Saint-Louis/Bekhar. U.a. hatten im Sommer junge Auszubildende des Zentrums gemeinsam mit ASAN eine Mangroven-Aufforstungsaktion durchgeführt.
Uschi Böss-Walter mit Mitgliedern der Ortsgruppe Göppingen © NaturFreunde FB GLOBAL
Vortrag von Ursel Georg © NaturFreunde FB GLOBAL
„Dein Recht auf Zukunft“ – Klima- und Generationengerechtigkeit
NaturFreunde GLOBAL luden anlässlich des 70. Weltkindertags ins Naturfreundehaus Rastatt ein
PRESSEMITTEILUNG
Am Freitag, den 20.09.2024, kamen über 50 engagierte Menschen ins Naturfreundehaus, um gemeinsam einen konsequenteren Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Auswirkungen der Klimakatastrophe zu diskutieren und über mögliche gemeinsame Schritte zu sprechen.
„Kinder haben nicht nur das Recht auf Bildung, Schutz und Gesundheit – sie haben auch das Recht auf eine intakte Umwelt. Es ist unsere Pflicht, die Lebensgrundlagen künftiger Generationen zu bewahren und ihnen die Möglichkeit zu geben, in einer Welt aufzuwachsen, die nachhaltig, sauber und lebenswert ist. Der Schutz der Umwelt ist gleichzeitig der Schutz unserer Kinder und ihrer Zukunft“, erklärte Uschi Böss-Walter, Leiterin des Fachbereichs GLOBAL im Vorstand des Landesverbandes der NaturFreunde Baden e.V. und Mitglied der Rastatter Ortsgruppe.
Im Mittelpunkt des Treffens stand eine lebhafte Paneldiskussion, in der Expert:innen über das Thema „Ökologisches Kinderrecht“ diskutierten. Überall auf der Welt ist die Klimakrise erlebbar, gerade in diesen Tagen hier insbesondere durch Starkregen und Hochwasser.
Dass die Klimakrise die Zukunft der jungen Menschen auch in den afrikanischen Ländern zerstört, unterstrich Mamadou Mbodji, aus der Rastatter Klimapartnerstadt Saint-Louis. Er kritisierte die katastrophale Wirtschafts- und Klimapolitik der Industriestaaten, die maßgeblich zur Verschärfung dieser Situation beitragen würde.
Auch Frau Prof. Dr. Barbara Schramkowski von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg nutzte deutliche Worte angesichts der Zerstörung des Planeten und sprach von „Ökologischer Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“. „Ein intaktes ökologisches Umfeld ist von zentraler Bedeutung für die körperliche und psychische Entwicklung junger Menschen und bildet die Grundlage für die Verwirklichung nahezu aller Kinderrechte“, so Schramkowski. Auch die UN-Kinderrechtskonvention verknüpfe die Chancen auf kindliche Entwicklung mit dem Schutz der Umwelt. Angesichts der fortschreitenden Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen – wie dem Wald- und Artensterben, der Luftverschmutzung und dem Rückgang der Trinkwasservorräte – müssen diese Gefährdungen viel stärker in den Fokus rücken.
Peer Giemsch ist Geschäftsführer des privaten Kitaträgers Pro Liberis, der im Landkreis Karlsruhe 30 KiTas betreibt. Er betonte die Notwendigkeit, bereits Kindern im Kindergartenalter ein nachhaltiges Lebensmodell vorzuleben und Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (BNE) als Auftrag zu betrachten und umzusetzen. Denn: „Die jungen Menschen, die ganz Kleinen, sind aufgrund ihrer Entwicklungsphase besonders verletzlich.“
Enrico Schächtel ist Schüler und Mitglied der Rastatter Jugenddelegation. Der 17-jährige mahnte an, dass junge Menschen stärker in politische Prozesse eingebunden werden müssen. Auch betonte er, dass junge Menschen an allen sie betreffenden Entscheidungen beteiligt werden müssen und diese in ihrer natürlichen Kompetenz Anerkennung finden müssten.
Mamadou Sylla, Präsident der Naturfreundejugend International, war durch ein digitales Grußwort vertreten. Das Grußwort kann hier nachgelesen werden.
Die Anwesenden waren sich darin einig, dass es angesichts der globalen Herausforderungen dringend mehr politische und gesellschaftliche Maßnahmen braucht. Der Schutz unserer Umwelt ist untrennbar mit den Rechten der kommenden Generationen verbunden. Das bestätigt das Bundesverfassungsgericht bereits 2021. Junge Menschen haben nicht nur das Recht auf Bildung, Gesundheit und Teilhabe, sondern auch das einklagbare Recht auf eine gesunde und lebenswerte Umwelt. Dies ist die Grundlage für ein glückliches, selbstbestimmtes Leben – heute aber selbstverständlich auch in der Zukunft.
Foto: v.l.n.r.: Enrico Schächtel, Peer Giemsch, Prof. Dr. Barbara Schramkowski, Mamadou Mbodji. © Doris Banspach.
Über die NaturFreunde Deutschland
Die NaturFreunde Deutschlands sind ein sozial-ökologischer und gesellschaftspolitisch aktiver Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport & Kultur. Mehr als 65.000 Mitglieder in 540 Ortsgruppen engagieren sich ehrenamtlich für die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft.
Der Fachbereich GLOBAL Baden-Württemberg
Der Fachbereich gehört zu den NaturFreunden in Baden und Württemberg und hat das Ziel, eine Brücke zwischen Nord und Süd zu bauen, um die Umsetzung der Agenda 2030 zu unterstützen, mit einem Schwerpunkt auf den Themen Klimagerechtigkeit, Umwelt- und Naturschutz sowie die Umsetzung der Agenda 2030 und der Kinderrechtskonvention.
Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Kontakt:
NaturFreunde in Baden und Württemberg Fachbereich GLOBAL
Maike Schliebs
Alte Weingartener Str. 37
76227 Karlsruhe
www.naturfreunde-global.de
Tel.: 0721/15109115
Gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des
Vortragereise 2024 von Mamadou Mbodji: Filmvorführung in Mannheim
Ein Highlight der diesjährigen Vortragsreise von Mamadou Mbodji war eine Filmvorführung in Mannheim. Im Rahmen der Fairen Woche luden die NaturFreunde Mannheim und der Fachbereich GLOBAL am 17.09. zusammen mit dem Cinema Quadrat e.V. und dem Eine-Welt-Forum Mannheim e.V. zu einem Abend mit Kurzfilmen und Diskussion ein.
Die Diskussion im Kino wurde mit Kurzfilmen eingeleitet, die die NaturFreunde Mannheim zusammen mit dem Filmemacher Chris Hölzing zu den Themen „Ernährungssouveränität“, „Ressourcengerechtigkeit“ und „Internationale Solidarität“ auf der Bundesgartenschau 2023 produziert haben. Sie sind über www.bit.ly/PositiverFrieden jederzeit zugänglich, ein Filmeabend kann mit Beamer und Leinwand auch von weiteren Ortsgruppen und Verbänden unkompliziert gestaltet werden.
Mamadou in Rastatt am 16. 9. 24
Der Schwerpunkt der diesjährigen Vortragsreise von Mamadou lag in 2024 auf Aktivitäten in Rastatt. Die Ortsgruppe Rastatt war maßgeblich in die Planung und Durchführung der Fachbereichskonferenz am Weltkindertag involviert.
Zudem lud die Ortsgruppe am 16.09. Mitglieder und weitere Interessierte zu einer öffentlichen Veranstaltung ein, um sich mit Mamadou über die Entwicklung und Wirkung geförderter Aufforstungsprojekte im Senegal auszutauschen. Und am Rastatter Ludwig-Wilhelm-Gymnasium kamen am 19.09. über 200 Schüler:innen zusammen, um mit Mamadou zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Menschen im globalen Süden zu diskutieren. Ein voller Erfolg!
Erfolgreiche Konferenz des Fachbereichs Global zum Weltfrauentag am 8. März 2024
Starke Frauen aus dem Senegal und Deutschland formulieren Forderungen an UN‑Frauenrechtskommission
Die Online-Konferenz des Fachbereichs Global der NaturFreunde Baden-Württemberg am Weltfrauentag, den 8. März 2024, zum Thema „Teilhabe von Frauen in Bildung und Ausbildung“ war ein voller Erfolg!
40 Teilnehmende wollten die inspirierenden Beiträge der fünf Referentinnen aus dem Senegal und Deutschland nicht verpassen. Zum ersten Mal nahmen zwei Auszubildende des Umwelt- und Ausbildungszentrums in Saint-Louis an einer Fachbereichskonferenz teil. Ndeye Penda Diagne absolviert eine Ausbildung zur Köchin und möchte sich mit dieser Chance eine Zukunft aufbauen. Imanè Mbaye hat in 2021 ihre Ausbildung zur Friseurin am Zentrum abgeschlossen und hat mittlerweile einen eigenen Salon. Ihr Wunsch ist es, dort weitere junge Frauen auszubilden und ihnen so einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Henriette Held, Jura-Studentin in Greifswald mit dem Schwerpunkt auf Umwelt, Energie- und Klimaschutzrecht sowie Landessprecherin der Grünen Jugend Mecklenburg-Vorpommern, schlug die Brücke zur Perspektive einer jungen Frau aus dem „globalen Norden“. Sie war selbst bereits mit der Naturfreundejugend im Senegal und plädierte für ausreichend finanzielle Mittel, um Frauen vor physischer und psychischer Gewalt zu schützen und ihnen den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Weitere Referentinnen waren die folgenden starken Frauen: Anna Ba, ehrenamtliche Leiterin des Zentrums und Fatou Ndoye, berufstätige Frau aus Petit Mbao. Aissatou Ndiaye, Gründungsmitglied der Hochschulgruppe der NaturFreunde im Senegal an der Uni in Saint-Louis, Aktivistin für Geschlechtergerechtigkeit und Naturschützerin, konnte leider aus technischen Gründen nicht teilnehmen.
Statements der Referentinnen
Henriette Held:
Frauen und auch queere Menschen sind insbesondere im globalen Süden von der Klimakrise betroffen. Hier muss die Politik ansetzen und ausreichend Mittel zum Schutz dieser Bevölkerungsgruppen zur Verfügung stellen.
Anna Ba:
Die wirtschaftliche Förderung von Frauen hat positive Auswirkungen auf die Familien und die ganze Gesellschaft. Die Politik muss stärker in Projekte investieren, die die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen fördern, insbesondere alleinstehende Frauen werden in vielen Ländern des globalen Südens noch schwer benachteiligt. Das muss sich ändern!
Ndeye Penda Diagne:
Die Ausbildung am Zentrum ermöglicht mir den Einstieg in eine berufliche Zukunft. Das ist nicht selbstverständlich. Es sollte mehr solcher Möglichkeiten für Mädchen wie mich geben, damit sie sich etwas aufbauen und erst dann eine Familie gründen können.
Imanè Mbaye:
Im Senegal ist es für Frauen sehr schwer, eine staatliche Förderung für den Aufbau einer Selbstständigkeit zu erhalten. Ich hatte das Glück, vom Zentrum unterstützt zu werden und habe meinen eigenen Friseursalon. Doch das Glück haben nicht alle Mädchen. Insbesondere junge Frauen benötigen hier mehr Unterstützung für ihre finanzielle Unabhängigkeit.
Fatou Ndoye:
Ich habe mich alleine durchgekämpft und mir eine berufliche Zukunft aufgebaut. Aber das war sehr schwer und vielen jungen Frauen im Senegal bleibt diese Chance verwehrt. Es braucht mehr Unterstützung vom Staat für die Möglichkeit des Zugangs zu Bildung für Frauen, insbesondere zu einer höheren Ausbildung, die über die Grundausbildung hinausgeht.
Assaitou Ndiaye
Um die Rechte der Frauen wirksam zu unterstützen und zu fördern, muss die Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen in der Wirtschaft, in Entscheidungsgremien und beim Zugang zu Finanzmitteln vorrangig behandelt und durchgesetzt werden. Noch wichtiger ist es, in die Bildung und Ausbildung von Mädchen und Frauen zu investieren, um ihnen das Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, die sie für eine würdige Beschäftigung und damit für ihre finanzielle Unabhängigkeit benötigen.